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16.06.2017
Korrektur Windfinder



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Wind und Wetter am Chiemsee

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Es gibt eine Unzahl von Wetterdiensten im Internet, aber nur wenige sind für den Segler brauchbar. Speziell für unsere Zwecke brauchen wir Informationen über den Wind und eine detaillierte, lokale Wettervorhersage. Außerdem berücksichtigen die meisten Vorhersagemodelle nicht die lokalen Einflüsse der Thermik über dem See sowie die nahen Alpen, die bei bestimmten Wetterlagen auch Einfluss auf den Wind haben.

Generell ist der Chiemsee groß genug, dass sich lokale Winde ausbilden. Das lässt sich sehr oft beobachten, wenn z.B. wetteronline.de Windstille tagsüber vorhersagt, auf dem See aber trotzdem bis zu 3 Windstärken wehen. Hierbei gibt es verschiedene Systeme. Zum einen ausgeprägte Landwind-Seewind-Effekte, die für die Morgenbrise zwischen 9 und 10 Uhr sorgen. Die Sonne sorgt je nach Wetterlage für thermische Winde um die Mittagszeit. Und größere Wolken bringen auch immer ihren eigenen Wind mit. Mit einem empfindlichen Barometer lassen sich dabei auch schnelle Luftdruckschwankungen nachweisen. An bestimmten Stellen sind die lokalen Winde deutlich ausgeprägt, z.B. im Mühlner Winkel. Man dümpelt um die Ecke und plötzlich ist man mitten im schönsten Segelwind. Erfahrene Regatta-Segler kennen solche Stellen rund um den See. An Tagen mit thermischen Winden sollte man allerdings eine Stunde vor Sonnenuntergang wieder im Heimathafen sein, denn dann schläft dieser Wind ein. Bei West- oder Ostwind ist die Durchfahrt nordwestlich an den Inseln vorbei, der sog. Kanal, sehr beliebt, weil sich hier ein Düseneffekt ausbildet.

Und die Thermik hat einen weiteren angenehmen Effekt: So ist über dem Chiemsee oft ein Wolkenloch zu beobachten (und man kann bei Sonnenschein segeln), auch wenn ringsherum eine geschlossene Wolkendecke über dem Land liegt.

Der häufigste Wind ist der West- oder Nordwestwind. Der Westwind stammt oft von Tiefdruckgebieten, die über Bayern hinweg ostwärts ziehen. An solchen Tagen sollte man den Himmel im Westen gut beobachten, denn die Unwetter kommen i.d.R. aus dieser Richtung. Danach dreht der Wind dann Richtung Nord und das Wetter wird langsam besser, aber auch kälter. Südwind gibt es nur bei Föhn, aber an diesen Tagen kann auch gesegelt werden, wenn an den anderen Seen Flaute herrscht. Der beste Wind ist aber der Ostwind. Er ist i.d.R. sehr konstant und man kann sich darauf verlassen, dass das Wetter beständig bleibt, bis er dreht. Der Ostwind ist aber leider eher selten, und wenn er weht, dann oft entgegen der allgemeinen Wetterlage und daher wird er selten vorhergesagt.

Ein Gut-Wetter-Indikator sind die Heißluftballons, die manchmal nachmittags im Norden auftauchen. Ihre gute Nachricht: es gibt heute kein Gewitter mehr. Ihre schlechte Nachricht: es gibt heute auch keinen Wind mehr...

Grundsätzlich ist der Himmel zu beobachten, da gerade das schönste Sommerwetter sehr schnell kippen kann. Wenn sich der Himmel im Westen immer dunkler färbt, ist mit dem Herannahen eines klassischen Unwetters zu rechnen. Manchmal zieht eine nicht zu übersehende dunkle Wand auf, manchmal entwickelt sich das Unwetter auch erst, nachdem sich zunächst harmlos erscheinende Dunstschleier allmählich zu einer geschlossenen Wolkendecke verdichten, die im Westen dann plötzlich immer dunkler wird. Spätestens, wenn die Sonne unter den grauen Schleiern verschwindet, sollte an Bord klar sein, ob es einen harmlosen Regen gibt oder ob ein ausgewachsenes Unwetter folgt. Je wärmer der Tag bis hierher war, desto wahrscheinlicher ist eine Gewitterfront. Dann ist es besser, man hat schon vorher den Heimatkurs anliegen.

Die Entwicklung lokaler Wärmegewitter funktioniert oft wie im Lehrbuch: Wenn sich die Cumulus-Wolken auftürmen und verdichten, der "Blumenkohl" rasant wächst, dann bricht das Gewitter innerhalb der nächsten halben Stunde los. Dabei können solche Gewitter durchaus auf einen kleinen Teil des Chiemsees beschränkt sein: bei Chieming kachelt es, vor Prien dümpelt man weiterhin bei Sonne und Leichtwind vor sich hin und umgekehrt. Nicht selten schauen die Stegnachbarn völlig verdutzt, wenn man mit Schwimmweste und total durchnässt den Heimathafen (wieder einmal zu spät) erreicht hat.

Die klassische "Amboss-Form" einer sich entwickelnden Gewitterzelle ist am Chiemsee dagegen seltener zu beobachten.

Achtung: die Sturmwarnleuchten werden bei schnell aufziehenden lokalen Gewittern oftmals erst unmittelbar vor Ausbruch des Gewitters manuell eingeschaltet! Daher immer: s.o.

Speziell Jollensegler* sollten sich bei Anzeichen von Gewitter in Richtung Liegeplatz oder Bootsverleih aufmachen, die Schwimmwesten anlegen und, wenn das Gewitter schneller kommt als erwartet, den nächstgelegenen Hafen anlaufen. Notfalls auch am nächsten Ufer Schutz suchen! Verleiher, Wasserwacht/DLRG, Polizei und Dickschiffsegler müssen nämlich allzu oft gekenterte Jollensegler bergen. Und an Land gebliebene Freunde/Angehörige und insbesondere auch die Bootsvermieter sind dankbar, wenn Sie sich per Handy bei ihnen melden, wenn Sie sich (und das Mietboot) in Sicherheit gebracht haben. Es sind schon genug Segler/-innen ertrunken, weil sie nicht Schutz suchten!

* Das gilt ebenfalls für die Tretboot-/Elektrobootfahrer und Kitesurfer!

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Nachfolgend eine Auswahl an Wetterdiensten, die sich bewährt haben:

(und eine Windstärken-Tabelle zur Umrechnung der verschiedenen Angaben)


Ausgewählte Windvorhersage-Dienste

Unser ehemaliger Favorit: Windfinder.

Hier geht es direkt zur Vorhersagekarte für Süddeutschland.

Und hier zur Spotvorhersage für den Chiemsee. (Auch Zeiten Sonnenauf-/untergang.)


Die Empfehlung von Chiemsee-Segeln.de: Windguru

Die Windsurfer von Maui wissen die Windvorhersage von windguru.cz schon lange zu schätzen:

Zur Windvorhersage von Windguru

Mit dem neuen Vorhersagemodell (MM5) ist die Trefferrate für lokale Entwicklungen gegenüber anderen Diensten deutlich gestiegen. Der Chiemsee und die angrenzenden Alpen liegen in der Region mit dem 9km-Gitter. Damit bietet der Betreiber (Vaclav Hornik, selbst Windsurfer) nicht nur eine sehr detaillierte Vorhersage, sondern offenbar auch die zuverlässigste Windvorhersage für den Chiemsee. Allerdings fehlen oft die Vorhersagen von Unwettern. Daher empfehlen wir Windguru nur in Verbindung mit der Kenntnisnahme der aktuellen Wetterwarnungen für die Region Chiemsee (s.u.).

Nachtrag vom 21.10.2004: Seit vorgestern ist die - wirklich gute - Windvorhersage im 9km-Gitter in der aktuellen Ausgabe kostenpflichtig, mit ca. 16 € pro Jahr; die kostenlose Vorhersage ist nun stets mindestens 12 Std. alt.


Neu aufgenommen (08/2008) - immer noch keine Bewertung: www.muchoviento.net muchoviento.net

(Zur Ortsanzeige in der Karte müssen aktive Steuerelemente im Browser zugelassen sein.)

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Ausgewählte Wetterdienste

Zur Vorhersage von Kachelmann

Das beste Vorhersagediagramm für die Station Chieming gibt es von der MeteoGroup (Europas größter privater Wetterdienst). Entwickelt von Jörg Kachelmanns ehemaliger meteomedia AG, die 2013 von der MeteoGroup aufgekauft wurde.

Gut gefällt uns insbesondere die zusätzliche Angabe der erwarteten Windgeschwindigkeit von Böen. Und die Präzision und Zuverlässigkeit der Vorhersagen. Außerdem bietet die MeteoGroup eine der besten Apps für Smartphones an: WeatherPro.


Daten und Vorhersage von wetteronline.de für den Chiemsee. Knapp und übersichtlich, die Windvorhersage ist immer noch die bekannteste für manche Chiemsee-Segler. Wir finden sie allerdings nicht besonders zuverlässig und führen sie hier nur zu Vergleichszwecken auf.

Wetter.com ist der Onlinedienst des DWD, die Vorhersage passt meistens ganz gut für den Chiemsee, vor allem die Niederschlagswahrscheinlichkeit. Die Windvorhersage bezieht sich allerdings offenbar - wie auch bei wetteronline.de - eher auf den Höhenwind (150 m) als auf den für uns relevanten Bodenwind. Da sind die o.g. Windvorhersagen besser. (Anzeige erfordert die Freigabe von JavaScript in den Browsereinstellungen.)

Das hat wetter.com für heute erwartet: Die Vorhersage von wetter.com für morgen: Die Vorhersage von wetter.com für übermorgen:

Wenn aktive Wetterwarnungen (Landkreis Rosenheim) vorliegen, wird nach einigen Minuten auf den Vorhersageseiten ein roter Hinweis eingeblendet.

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Wetterwarnungen

Überblick über die aktuelle Warnlage in Deutschland Hier sehen Sie die Wetterwarnungen auf einen Blick:

Das Original:

Die offiziellen und detaillierten Wetterwarnungen für Bayern vom Deutschen Wetterdienst:
(auf die Regionen Rosenheim und Traunstein klicken):

Für Smartphones stellt der DWD diese Seite für Smartphones bereit.

Und der Herausforderer:

Die Unwetter-Zentrale (ein Dienst, den die MeteoGroup ebenfalls von Jörg Kachelmanns ehemaliger meteomedia AG übernommen hat.)
Links die aktuelle Übersicht für Deutschland, rechts für Bayern:
Aktuelle Unwetterwarnungen für Deutschland Aktuelle Unwetterwarnungen für Bayern
Zur App für Smartphones: WeatherPro.
Und hier direkt zu den Warnungen für den Chiemsee (Chieming).

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Soweit die - für uns - brauchbaren Vorhersagedienste. Der Vollständigkeit halber seien die üblichen Wetterdienste noch genannt. Seit 2005 etwas weniger grob: das Wetter vom Bayerischen Rundfunk

Alle anderen Dienste können wir derzeit (2015) nicht für Chiemsee-Segler empfehlen.

Ausgewählte Wetterstationen

Ausgewechselt: die Wetterstation oben auf dem Takelmast des CYC.
Die Wetterstation der Stippelwerft in Prien zeigt auch die lokale Wassertemperatur an. Die Instrumente brauchen ein paar Sekunden, bis die Anzeige stimmt, also etwas Geduld bitte. (Plug-Ins müssen im Browser zugelassen sein.)

Sonstige Wetterdienste

Seit 2004 bietet http://www.wetterwelt.de, der Wetterdienst von Seewetter-Spezialist Dr. Meeno Schrader, auch den SMS-Service für den Chiemsee an. Erfahrungen hiermit liegen uns bisher allerdings nicht vor. Wenn Sie diesen Dienst ausprobiert haben: wir freuen uns über eine Mitteilung über Ihre Erfahrungen.


Wetterberichte im Radio können wir nicht als brauchbare Quelle nennen. Immerhin kann man sich darauf verlassen, dass Gewitter und Schlechtwetterfronten, die angekündigt werden, auch tatsächlich kommen. Die Zeiten, als Sturmwarnungen - die vom DWD und die lokal an den Bayerischen Seen ausgelösten - auch im Radio (Bayrischer Rundfunk) durchgesagt wurden, sind vorbei. Schade, das war sehr praktisch: wenn man mal in Bayern 3 eine Meldung hörte, dass an Ammersee oder Starnberger See die Sturmwarnung ausgelöst wurde, dann hatte man eine Stunde Zeit, heimzusegeln, bevor das Unwetter am Chiemsee ankam.

Wer es lokal mag - die Grobvorhersage "schönes Wetter  - schlechtes Wetter" gibt es bei Radio Chiemgau. Diese Sender (und eine Menge anderer) können Sie auch online im Internet hören.


Chronik einer Wetterfont

Am 31.Mai 2003 zog eine Wetterfront über Süddeutschland, die von den Wetterdiensten angesagt wurde. Am Nachmittag begann alles mit den bekannten Wolkenbildern.

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Ein lokales Wärmegewitter im August

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Eine Gewitterfront, von den Wetterdiensten vorhergesagt und im Radio angekündigt:

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Und wie ist das Wetter jetzt wirklich am Chiemsee? Schauen Sie einfach in den Webcams nach!


Obwohl es sich eher um eine Folge des Wetters handelt, der Vollständigkeit halber auch auf dieser Seite: Die aktuellen Wasserstände finden Sie beim Hochwassernachrichtendienst, entweder in der interaktiven Karte oder einzeln für Prien, Prien Stock und Seebruck .


Ergänzung (2007): Die privaten Wetterstationen, die inzwischen im Netz sind, sind oft unzuverlässig. Eine Hilfe zur Auswahl, Testberichte und ein Anwenderforum bietet das Info-Portal rund um die semiprofessionelle Wettermesstechnik von Tobias Gerstmaier.


Wir sind übrigens immer für ein kurzes Feedback mit Ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Windvorhersagen dankbar!

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